Herbstabschlussübung 2010

Vergangenen Samstagnachmittag fand die alljährliche Abschlussübung der FF Bärnbach statt. Als Übungsobjekt wurde heuer der alte Hochbunker der GKB nahe dem Bollwerk gewählt. Das Gebäude bietet sich durch seinen speziellen Aufbau für die verschiedensten Einsatzszenarien an. Noch vor 15 Uhr fanden sich die Ehrengäste, unter ihnen Bgm. Max Kienzer und ABI Alfred Jauk am Übungsort ein, um sich ein Bild über den Ausbildungsstand und die Schlagkraft der Feuerwehr zu machen. Auch zahlreiche interessierte Zuschauer aus der Bevölkerung versammelten sich am Gelände vor dem Hochbunker, um das Übungsgeschehen genau mit zu verfolgen. Um 15 Uhr wurde der Alarm durch Florian Voitsberg mit der Meldung „Brand im alten Hochbunker nähe Bollwerk“ ausgelöst. Aufgrund der Meldung „Brand“ rückten zunächst das VF mit Einsatzleiter HBI Ewald Pulko und das TLF-4000 zum Einsatzort ab. Wenige Minuten später folgten dann RLFA, LF-B und MTF.

Bei der Erkundung stellte der Einsatzleiter eine starke Rauchentwicklung im Erdgeschoss fest. Außerdem waren Hilfe-Rufe aus dem Gebäude zu hören, jedoch nicht zuzuordnen. Die TLF und LF-B Besatzungen wurden beauftragt alles für einen Innenangriff vorzubereiten. Zwei Trupps rüsteten sich hierfür mit schwerem Atemschutz und HD-Rohr aus.

Der Gruppenkommandant des RLF’s – BI Haller, erhielt den Befehl, in den oberen Stockwerken nach einer verletzten Person zu suchen. Da die Treppe bis zum 1. OG stark einsturzgefährdet war, musste ein Leiterweg hergestellt werden, über den er und ein Sanitäter in die oberen Etagen gelangten. Der Atemschutz-Angriffstrupp hatte bereits vorsichtig die Brandraumtür geöffnet und begann in der stark verrauchten Halle den Brandherd zu suchen. Durch die Wärmebildkamera konnte dieser auch bei Nullsicht rasch lokalisiert und unter Kontrolle gebracht werden. Nach dem Schaffen einer Abzugsöffnung wurde mit dem Hochdrucklüfter die Halle langsam wieder rauchfrei gemacht.

Der Erkundungstrupp fand unterdessen im 2. OG tatsächlich einen abgestürzten Arbeiter mit möglicher Wirbelsäulenverletzung. Für eine schonende Rettung forderte HBI Pulko die Drehleiter Köflach an, welche aber momentan nicht einsatzbereit war. Es musste also eine Seilbergung mit der Korbtrage aus 18m Höhe durchgeführt werden. Nach kurzer Lageeinweisung durch Höhenretter Haller rüsteten sich sofort 3 Männer für die Menschenrettung aus und stiegen zum Verletzten auf. Schaufel- und Korbtrage wurden außen aufgezogen und dem Sanitäter übergeben, der mit der Fixierung des Patienten begann. Währenddessen baute der Rest des Teams die Stände zum späteren Ablassen des Patienten auf. Als geeigneter Seil-Umlenkpunkt bot sich der I-Träger über den Einsatzkräften an.

Nach dem OK des Sanis, konnte die Trage zusammen mit dem Retter in das Seil eingehängt und mit einem Flaschenzug bis zur Geländerkante aufgezogen werden. Unter ständigem Funkkontakt mit dem Retter und permanenter Sicherung durch das zweite Seil wurde der Verletzte dann langsam abgelassen. Die beiden anderen Kameraden seilten sich im Anschluss an die erfolgreiche Rettungsaktion aktiv an der Gebäudekonstruktion ab.

Nach einigen Interviews konnte HBI Pulko um 16:30 schließlich die Übungsbesprechung durchführen. Er hob dabei besonders den hohen Ausbildungsstand und die ruhige und besonnene Arbeit der Mannschaft hervor. Auch Bgm. Max Kienzer zeigte sich sehr beeindruckt über die Fähigkeiten und die professionelle Arbeit bei der Bergung.